Am 2. August erinnern Roma weltweit des Völkermords an ihren Menschen. Am 2. und 3. August 1944 wurde das „Zigeunerfamilienlager“ in Auschwitz-Birkenau „liquidiert“ – die mehr als 2.800 Sinti und Roma, die bis zu diesem Tag überlebt hatten, wurden im Gas ermordet.
In diesem Jahr werden die Veranstaltungen nicht beim Erinnern bleiben, denn 2018 ist die Gewalt gegen Roma in Europa so aggressiv wie seit langem nicht mehr. In der Westukraine machen die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Roma vor Mord nicht halt, und in Italien will der Innenminister Roma „zählen lassen“, eine Maßnahme, die an den Beginn des Völkermords erinnert. Auch in weiteren europäischen Ländern kommt es immer wieder zu Angriffen.
Europaweit protestieren Roma-Organisationen gegen die aktuellen Ausschreitungen, gegen eine Wiederkehr der Vergangenheit und gegen Diskriminierung. Am 28. Juli haben in Bukarest 900 Menschen vor den Botschaften Italiens und der Ukraine demonstriert. Die Protestierenden forderten von der EU Maßnahmen gegen Mitgliedsstaaten, die Verbrechen aus Hass nicht oder nicht angemessen verfolgen, und protestierten gegen institutionellen Rassismus.
Die Demo in Rumänien war nur die erste aus einer Reihe von Protestveranstaltungen gegen die aktuelle Situation in Europa. Für den 31. Juli ist eine Demonstration in Prag geplant, weitere werden in vielen europäischen Ländern am 2. August stattfinden. Darüber hinaus sind Veranstaltungen am 6. August in Ungarn und Mazedonien geplant. In ganz Europa protestieren Roma gegen ihre Diskriminierung seitens Politik und Mehrheitsbevölkerung und ihren gesellschaftlichen Ausschluss.
Das Roma Center schließt sich mit der Gedenkveranstaltung zum Roma Genocide Remembrance Day diesen Protesten an.
Wann: 2. August 2018, 17 Uhr
Wo: Foyer des Neuen Rathauses Göttingen
© 2024 Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. | Impressum | Datenschutz https://www.sinti-roma-berlin.de/aktuell/roma-genocide-remembrance-day-vor-dem-hintergrund-aktueller-gewalt-gegen-roma.html