Zum Inhalt oder zur Navigation

Termine & Veranstaltungen

Zentrale Gedenkveranstaltung zum 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück

Am 23. April 2023 fand das zentrale Gedenken zum 78. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück durch die sowjetische Armee statt. Unter den Teilnehmenden war auch in diesem Jahr der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg. Mit einer zermoniellen Kranzniederlegung wurde den Opfern des Lagers gedacht.

Im Rahmen eines dreitägigen Veranstaltungsprogramms zur Befreieung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück, lud die Mahn- und Gedenkstätte auf das ehemalige Lagergelände, um im zentralen Festakt der Opfer des KZs zu gedenken. Begrüßt wurden die ebenso zahlreichen wie internationalen Gäste von Dr. Andrea Genest, der Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück, von Ambra Laurenzi, der Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees und von Robert Philipp, dem Bürgermeister der angrenzenden Stadt Fürstenberg/Havel. Mit Worten der Mahnung und der Freude über die Anwesenheit von Überlebenden des KZs Ravensbrück richtete sich der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke an das Publikum.

Eindringliche Worte fanden auch der aus Dänemark angereiste Überlebende Ib Katznelson und die aus Russland geflohene Gründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, Dr. Irina Scherbakowa. Der 1941 in Kopenhagen geborene Ib Katznelson wurde 1943 mit seiner Mutter Karen Katznelson als Jude ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Als Gedenkredner sprach Ib Katznelson auch im Namen der ebenfalls anwesenden Überlebenden Emmie Arbel (Israel), Irene Fainman-Krauß (Südafrika), Barbara Piotrowska (Polen), Ingelore Prochnow (Deutschland) und Marla Tribich (Großbritannien).
Dr. Irina Scherbakowa appeltierte im Angesicht des russischen Angriffskrieges und ihrer eigenen Familiengeschichte als russische Jüdin an die Bedeutung des Erzählens und Erinnerns, um kriegerische Gewalt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhindern.

Im Anschluss erfolgte das religöse Gedenken. Verlesen wurde das Ravensbrücker „Vater Unser“ von der Überlebenden Barbara Piotrowska. Das Kaddisch sprachen Kantorin Mimi Sheffer und Kantor Isaak Sheffer aus Berlin.

Zuletzt fanden sich die anwesenden Gäste um das Mahnmal „Die Tragende“ am Ufer des Schwedtsees ein. Im Gedenken an die Opfer des Konzentrationslagers wurden hier Kränze und Blumen niedergelegt. Auch der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg legte einen Kranz im Andenken an die Opfer des Lagers nieder, unter denen auch tausende Sinti und Roma waren, die durch Zwangsarbeit, den mörderischen Verhältnissen des Lagerlebens oder medizinischen Versuchen in Ravensbrück umkamen.

Zurück